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Zysten in der Brust Bei Ihnen sind Zysten festgestellt worden, was tun? Autor: Dr. H.-J. Koubenec Impressum Quelle: eig. Expertenwissen Wie entstehen Zysten? Zysten sind an sich nichts Böses, sie können auch nicht bösartig werden. Dennoch machen sie des Öfteren Probleme und bergen einige Risiken. Was ist eine Zyste? Eine Zyste ist ein Drüsenläppchen, dessen Ausführungsgang verschlossen ist. Da auch ausserhalb der Schwangerschaft immer ein wenig Flüssigkeit in den Drüsen gebildet wird sammelt sich diese im Läppchen, wenn sie nicht abfließen kann. Die Zyste wird dann langsam größer. Eine Ursache für die Entstehung ist nicht bekannt, Zysten in anderen Organen, wie z. B. Schilddrüse oder Eierstock haben nichts mit Brustzysten zu tun, etwa im Sinne einer generellen Zystenveranlagung.  Bildquelle: © Rüdiger Anatomie, Anatomische Tafeln, mit freundlicher Genehmigung Beschwerden: Zysten machen sich ab einer bestimmten Größe, und besonders wenn sie prall gefüllt sind, als Tumor (=Schwellung, nicht gleich bösartig) bemerkbar und sind je nach Brustgröße tastbar. Dies beunruhigt natürlich die Frauen, da es durch Tasten alleine nicht möglich ist, eine Zyste von einem festen (= soliden) Tumor zu unterscheiden. Durch die pralle Füllung machen Zysten des öfteren Schmerzen, unabhängig von der Größe, die manchmal im Zyklus schwanken, wie andere Brustbeschwerden auch. Probleme und Risiken: Zysten verdrängen das umgebende Brustgewebe und können es so stark drücken, dass es sich etwas zurückbildet, wenn der Druck durch die Zyste lange besteht. Schon deshalb sollen größere Zysten durch Punktion entlastet werden. Aber Zysten bergen auch ein Risiko: es können sich an der Wand Gewächse bilden, meist als Papillome. Das sind ganz kleine baumartige Gebilde, die in den Innenraum hineinwachsen. Papillome sind primär gutartig, können allerdings auch in 10-15% der Fälle entarten. Noch seltener sind Karzinome, die sich primär in der Zystenwand entwickeln. Die Risiken sind insgesamt nicht hoch. Diagnostik und Therapie: Auch die Mammographie kann nicht unterscheiden zwischen einem soliden Tumor (festes Gewebe) und einer flüssigkeitsgefüllten Zyste. Die Sonographie ist die Methode der Wahl zur Unterscheidung: flüssig oder fest. Aber auch das ist gelegentlich schwierig, wenn nämlich der Zysteinhalt eingedickt ist oder Einweißflocken, Blutbestandteile, Eiter etc. den Inhalt trüben. Der geübte Untersucher wird Gewächse in der Zystenwand in der Sonographie erkennen, die genaue Inspektion der Zystenwände gehört jedenfalls zu jeder Ultraschalluntersuchung von Zysten. Aber auch der Profi kann Gewächse nicht immer von wandständigem "Bodensatz" unterscheiden. Aus all diesen Gründen, zur sicheren Diagnostik und auch gleich zur Tharapie sollten Zysten, wenigsten ein Mal punktiert werden und der Inhalt in einem Pathologischen Institut zytologisch untersucht werden. Punktion: Zysten sollten heute nur noch unter Sonographiekontrolle punktiert werden. Man kann die komplette Entleerung unter Sicht kontrollieren und evtl. "Gewächse" gezielt anpunktieren oder als schwimmende Teilchen mit absaugen. Wir empfehlen die Punktion von Zysten ab einer Größe von 1,5 cm, kleine Zysten punktieren wir nur bei Beschwerden oder unklaren Wandverhältnissen. Anschließend füllen wir Luft in die entleerte Zyste, dies führt ca. in der Hälfte der Fälle zur narbigen "Verklebung" der Wände. Diese Zyste kommt dann nicht wieder. Größere Zysten befüllen sich häufiger wieder, was ebenfalls für die Punktion noch in kleinerem Stadium spricht. Sind mehrere Zysten in der Brust punktiert man zuerst die großen, und dann nach und nach weitere. Der Inhalt von Zysten ist in der Regel klar-gelb, aber oft durch Einblutungen grün, braun oder schwarz verfärbt und getrübt. Das allein ist noch kein schlechtes Zeichen, entscheidend ist die zytologische Untersuchung, die immer erfolgen muss. Stand: 16.06.2010
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