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Brust-Selbstuntersuchung Sie können Ihre Brust alle zwei Monate selbst untersuchen, um Ihren Körper besser kennen zu lernen. Aber leider: Der Nutzen dieser Untersuchung ist nicht erwiesen. Frauen, die ihre Brust regelmäßig selbst untersuchen leben nicht länger. Die Selbstuntersuchung hat, wie alle Screening-Untersuchungen (siehe Mammographie-Screening) auch Risiken: Es gibt viele falsche Alarme, mit Beunruhigung, notwendiger Folgediagnostik, unnötigen Biopsien und Übertherapie. Dennoch sollten Sie unbedingt, wenn Ihnen zufällig ein Knoten auffällt, diesen Ihrem Arzt zeigen. Trotz des zweifelhaften Nutzens zeigen wir Ihnen, wie man es macht.. Autor: Dr. H.-J. Koubenec (Impressum) Quelle: eigenes Expertenwissen Selbstuntersuchung 1Stellen Sie sich vor einen Spiegel bei guter Beleuchtung und betrachten Sie Ihre Brust bei locker herabhängenden Armen. Nehmen Sie sich Zeit und achten Sie auf Veränderungen der Brustwarzen (z. B. Einziehungen), der Brustgröße, der Form der Brüste. Hat die Brusthaut sich verändert? Z. B. Einziehungen der Haut, Vorwölbungen, Rötungen oder Bildung einer sog. Orangenhaut mit sichtbaren Poren. | | Selbstuntersuchung 2Wiederholen Sie das Ganze mit erhobene Armen. Heben Sie die Arme mehrmals ganz langsam an, achten Sie vor allen auf die Brustwarzen, ziehen sie sich nach innen? Dies ist aber nur von Bedeutung, wenn die Warzen sich ungleichmäßig einziehen. Zieht sich die Haut an anderen Stellen ein? Achten Sie auch auf den Unterrand der Brust, die sog. Umschlagsfalte. | | Selbstuntersuchung 3Tasten Sie zunächst im Stehen. Tasten Sie mit flach aufliegender Hand, die Finger gegeneinander bewegend (Klavierspielen) systematisch die ganze Brust ab. Teilen Sie gedanklich die Brust durch eine senkrechte und eine waagerechte Linie in vier Kreissegmente (Tortenviertel) und untersuchen Sie die Segmente, Fachausdruck Quadranten, nacheinander. Untersuchen Sie jeweils mit der gegenüberliegenden Hand. Beginnen Sie jeweils oben außen und untersuchen einen Quadranten nach dem anderen. Am besten beginnen Sie mit dem Tasten am Unterrand des jeweiligen Quadranten. Oben außen ist die Brust meist dichter und knotiger als im den anderen Bereichen. Besonders jüngere Frauen haben knotige Brüste, die allermeisten Knoten sind aber gutartig. Nicht die Knoten an sich sind das Problem, sondern deren Veränderung. Prägen Sie sich deshalb den Tastbefund Ihrer Brust gut ein. | | Selbstuntersuchung 4Zum Schluss noch die Untersuchung der Achselhöhlen im Stehen: Heben Sie zunächst den Arm bis zur Hälfte an, legen drei Finger der gegenüberliegenden Hand hoch in die Achselhöhle und lassen dann den Arm ganz locker hängen. Tasten Sie vorne und hinten und vor allem oben gegen die Wand des Brustkorbes und achten Sie auf derbe Knoten. Tastbare Lymphknoten sind nichts besonderes. Auffällig sind Knoten über 1 cm, ungleiche Befunde auf beiden Seiten und vor allem neue Knoten. Es gibt viele Ursachen für vergrößerte Lymphknoten, die meisten Veränderungen sind harmlos. Wenn Sie auffällige Knoten tasten, zeigen Sie sie Ihrem Hausarzt. Es kommt sehr selten vor, dass sich Brustkrebs zuerst über die Achsellymphknoten zeigt, ohne dass sich in der Brust ein Knoten findet und die Mammographie unauffällig ist. Seien Sie also nicht beunruhigt über jeden tastbaren Lymphknoten. | | Selbstuntersuchung 5Wiederholen Sie das Ganze im Liegen. Besonders die unteren Partien der Brust lassen sich oft im Liegen besser untersuchen. | | Selbstuntersuchung 6Wiederholen Sie ebenfalls die Untersuchung der Achselhöhlen in Liegen, zuerst den Arm abspreizen, die Finger einlegen, dann den Arm an den Körper anlegen und gegen den Brustkorb tasten. | Bildquelle: Nourypharma mit freundlicher Genehmigung, modifiziert. Copyright: Dr. H.-J. Koubenec, Berlin 2000-2009. Nachdruck des Textes, auch in abgeänderter Form oder Übernahme der Gliederung oder des Konzepts nur mit Genehmigung des Autors. Kopieren der Bilder nur mit Genehmigung des Autors. Stand: 17.3.2009
Weitere Möglichkeiten der Früherkennung: Mammographie-Screening Screening ist jetzt für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms.
Ärztliche Untersuchung Die ärztliche Untersuchung der Brust ist Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms. Die Untersuchung hat keine gute Trefferquote.
Selbstuntersuchung Sie sollten Ihre Brust alle zwei Monate selbst untersuchen. Wir zeigen Ihnen, wie man es macht, im Selbsuntersuchungskurs.
Nutzen der Früherkennung Der Nutzen ist aber nur unter bestimmten Umständen bewiesen und wird oft überschätzt.
Tumormarker Eignen sich generell nicht zur Früherkennung von Brustkrebs.
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